Anlage- und Investmentkommentar
Aktuelle Kapitalmarktentwicklung
Die finanzielle Repression, also die schleichende Enteignung der Sparer, ist in vollem Gang. Die sehnlichst gewünschte Inflation ist da. Allerdings beträgt sie mit einer Jahresrate von ca. 5% in Deutschland/Europa und mit z.T. 7% in den USA weit mehr als ursprünglich geplant. Hinzu kommt noch ein Geldverwahrentgelt von oft 0,5% p.a.. In der Zeit vor der Corona-Pandemie war eine Jahresrate von 2% als sinnvoll und erstrebenswert von den Notenbanken diesseits und jenseits des Atlantiks angepeilt worden. Um eine Abweichung oder Änderung dieses ursprünglichen Ziels nicht zugeben zu müssen, wurde kurzerhand der Plan geändert. Die Jahresate von 2% bezieht sich nun nicht mehr auf ein Jahr sondern auf mehrere Jahre im Durchschnitt. Gleichzeitig wird im Protokoll festgehalten, dass die hohen Inlfationsraten nur einmalig und vorübergehend seien. Trotz plausibler Begründungen könnte diese Vorgehensweise auch als 'willkürlich' bezeichnet werden.
Nur dies hilft dem Vermögenden und dem (Altersvorsorge-) Sparer nicht. Die Inflation sorgt inzwischen automatisch für tendenziell steigende Zinsen (Zinswende?). Dies wiederum führt durch die Abzinsung der erwarteten künftigen Kapitalrückzahlungen mit einem höheren Zinssatz zu sinkenden Anleihekursen und teilweise auch zu sinkenden Aktienkursen (v.a. bei Unternehmen, deren Gewinne weit in der Zukunft liegen). Und zu allem Ungemach kommt noch die Ukraine-Krise hinzu. Wie kann sich also der Vermögende und der (Altersvorsorge-)Sparer am besten schützen? In der aktuellen Situation halte ich Value-Titel, inflationsgeschützte Anleihen, Rohstoffe, Edelmetalle und den Finanzsektor als zumindest 'relativ gut' geeignet. Sie würden gerne erfahren, wie das in Ihrem Fall konkret aussehen könnte? Dann freue ich mich auf Ihren Anruf oder Ihre Email - gerne auch über das Kontaktformular unten.
Im März 2020 habe ich an dieser Stelle fogenden Kommentar veröffentlicht, die anschließende Entwicklung an den Kapitalmärkten ist dem Leser höchstwahrscheinlich nicht entgangen:
Im Zuge des weltweiten wirtschaftlichen Stillstands und deren befürchteten Folgen gab es ein Crash in sämtlichen Anlage-klassen. Die Aktien sind sind so stark und so schnell wie noch nie gefallen. Auch die Kurse von deutschen Staatsanleihen sind ebenso wie Gold im Kurs gesunken. Dadurch ist oder wird ein wirtschaftlicher Schaden entstehen und Vermögen wandert von den wirtschaftlich Schwachen zu den Starken. Wenn z.B. ein Hotel oder eine Fluglinie Pleite gehen, dann bleibt dennoch das Hotel oder die Airline vorhanden, sie wechseln nur die Besitzer. Die Wirtschaftsgüter wandern also von den wirtschaftlich Schwachen, den Verschuldeten, den Optimisten zu den wirtschaftlich Starken, den Schuldenfreien, den Übervor-sichtigen. Denken Sie bei Ihren De-/Investitionsentscheidungen daran, dass "die Vermögen von morgen in der Krise gemacht werden", ebenso wie an "Kaufen, wenn die Kanonen donnern" oder "Der Einkauf liegt im Gewinn". Was spricht also gegen den Kauf z.B. eines Anleihefonds mit einem aktuellen Durchschnitts-zins von ca. 4,5% und einer Ausfallquote von <1%, wenn er dem Aktienmarkt zu ca. 1/3 folgt. Wenn sich die Parameter nicht verändern, könnten die Aktienmärkte tatsächlich um weitere 15% fallen und der Anleger hat auf Jahressicht kein Geld verloren, da der Fonds den Kursverfall nur zu ca. 5% mitmacht, gleichzeitig aber auf Jahressicht 5% an Zinsein-nahmen erwirtschftet und den Verlust somit ausgleichen kann. Und dies alles vor dem Hintergrund der angekündigten Konjunkturhilfen und Anleihenkäufe durch die Zentralbanken.